Der Hilferuf der kubanischen Bloggerin Yoani Sanchez um die Gewährung eines Visums für Brasilien wurde von der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff, einige Tage vor deren Kubabesuch am 31 Januar, erhört.
Am 17. Januar hatte die kubanische Bloggerin Sanchez in einer öffentlichen Erklärung, die brasilianische Präsidentin Rousseff gebeten, ihr bei der Ausreise aus dem kommunistisch geführten Kuba zu helfen und bei der kubanischen Regierung ein gutes Wort für sie einzulegen. Sanchez braucht das Visum, um am 10. Februar 2012 in Brasilien an der Vorstellung einer Dokumentation mit dem Titel „Connexion Cuba-Honduras“ eines brasilianischen Regisseurs teilnehmen zu können. Der kubanischen Regierung, welche strenge Zensur auf die Medien ausübt und im kürzlich veröffentlichten Report „Rangliste der Pressefreiheit“ von Reporter ohne Grenzen (ROG) auf dem 167. Platz gelistet wird, ist die Bloggerin Yoani ein Dorn im Auge. Yoani, die vom Castroregime als eine von den USA bezahlte Söldnerin bezeichnet wird, steht unter besonders strenger Beobachtung des Regimes.
Brasilien hat der kubanischen Bloggerin Yoani Sanchez ein Touristenvisum gewährt. Dies teilte das brasilianische Aussenministerium am Mittwoch in Brasilia mit. So mit kann die Inhaberin des bekannten Blogs „Generacion Y“, der Einladung des brasilianischen Filmemachers Cláudio Galvao, folgen und an der Uraufführung seines Filmes „Conexão Cuba-Honduras“, in welchem sie eine Rolle hat, beiwohnen. Ob die Kubanerin aber tatsächlich am 10. Februar bei genannter Erstaufführung, im brasilianischen Bundesstaat Bahia, dabei sein wird, hängt noch von Kubas Regierung ab.
Yoani Sánchez kam 1975 in Havanna zur Welt. Sie studierte zwei Jahre spanische Literatur und danach Geisteswissenschaften, wo sie innerhalb von fünf Semestern das Studium der spanischen Philologie abschloss. Von 2002 bis 2004 lebte die Kubanerin in Zürich, trotz der Lage in Kuba vermisste sie während ihrer Zeit in der Schweiz ihre Heimat. Was sie an der Schweiz wohl am meisten fasziniert hat, wird das Internet sein. Sie erzählte einmal, dass sie in dieser Zeit nächtelang googelte, ihre Tasse Kaffee in der linken Hand hielt, weil die rechte ständig an der Maus klebte. Seit dem Jahre 2007 nutzt sie ihren Blog „Generación Y“, um ihre kritische Meinung über das Leben auf der sozialistischen Insel zu verbreiten.