In einem früheren Artikel habe ich über die Zeit der Militärdiktatur in Brasilien geschrieben. Heute solle sin diesem Artikel um die Zeit nach dieser Diktatur gehen. Brasilien ist nämlich seit 1985, als seit der Zeit nach der Militärdiktatur Demokratisch. Ich erachte es als einen Wichtigen Bestandes teil, um Brasilien zu verstehen, dass man auch Geschichtliche Hintergründe kennt. Der Wahlsieger Tancredo Neves wurde kurz vor seiner Amtseinsetzung in Brasília ins Krankenhaus eingeliefert. Wegen eines Magengeschwürs wurde er sieben Mal operiert. Er starb am 21. April 1985 an Infektionen, die er sich bei der Operation zugezogen hatte. Präsident wurde dann der zum Vizepräsidenten gewählte José Sarney. Sarney hatte mit enormen Auslandsschulden, Hyperinflation und Korruption zu kämpfen, was er mit dem „Plano Cruzado“ zuerst recht erfolgreich versuchte. Darüber hinaus musste er die neue Demokratie stabilisieren.
In demokratischen Wahlen wurde 1990 Fernando Collor de Mello zum Nachfolger Sarneys gewählt. Die ersten Monate seiner Amtszeit verbrachte er mit der Bekämpfung der Inflation, die zeitweise 25 % monatlich erreichte. Am 26. April 1991 wurde Mercosur (portugiesisch Mercosul) gegründet. Dieser Gemeinsame Markt des Südens, den die Staaten Argentinien, Paraguay und Uruguay gemeinsam mit Brasilien gründeten, ist ein Binnenmarkt mit mehr als 230 Millionen Einwohnern, der die Wirtschaft der Mitgliedsländer und dadurch die Stellung Lateinamerikas in der Welt stärken sollte. Im Jahr 1992 wurde Collor von seinem Bruder Pedro der Korruption bezichtigt, was zu Untersuchungen durch Kongress und Presse führte. Die dichter werdenden Beweise für Bestechlichkeit und Veruntreuung von Staatsmitteln führte zu Massendemonstrationen und Unruhen in den großen Städten Brasiliens. Im Oktober des gleichen Jahres stimmte der Kongress dafür, Collor abzusetzen, der daraufhin zurücktrat. Verfassungsgemäß wurde Vizepräsident Itamar Franco sein Nachfolger.
1993 konnte die Bevölkerung Brasiliens in einem Referendum über die Staatsform entscheiden. Die Wahl fiel dabei eindeutig auf die Republik. 1994 wurde eine umfassende Währungsreform beschlossen, wodurch die Hyperinflation beendet werden konnte. Hauptverantwortlich für die Einführung der neuen Währung sowie einer Reihe weiterer Maßnahmen (insgesamt als „Plano Real“ bezeichnet) war Fernando Henrique Cardoso, der diesen Erfolg bei seiner Präsidentschaftskandidatur nutzen konnte und im Oktober 1994 sowie ein weiteres Mal im Oktober 1998 zum Präsidenten gewählt wurde. Zur weiteren Sanierung des Haushalts beschloss das Parlament zwar die Privatisierung von Staatsmonopolen, lehnte eine Verfassungsänderung allerdings ab. Fernando Henrique Cardoso gelang 1998 die Wiederwahl zum Präsidenten, obwohl das Land in einer wirtschaftlichen Krise steckte und auch der Real wieder abgewertet wurde.
In den nächsten beiden Jahren konnte sich die Wirtschaft wieder erholen. Von 2002 bis 2006 stieg der Real gegenüber dem Euro, was dem Kapitalexport Brasiliens in diesem Zeitraum nicht schadete. Seit 2003 ist Luiz Inácio Lula da Silva von der Arbeiterpartei PT Präsident Brasiliens. Er hat soziale Programme wie „Null Hunger“ (Fome Zero) oder eine Landreform als Ziele propagiert. Viele Unterstützer werfen ihm aber vor, sie zugunsten einer (nach makroökonomischen Daten erfolgreichen) liberalen Wirtschaftspolitik zu vernachlässigen. 2004 führte Brasilien erstmals in seiner Geschichte UN-Friedenstruppen an, das Militär entsandte 1.470 Soldaten nach Haiti.
Ich bin absolut deiner Meinung und denke du hast viele interessante Fakten genannt. In Zukunft erwarte ich sehnsüchtigst noch mehr Posts zu diesem Thema, hoffentlich in einer ebenso gut verständlichen Ausdrucksweise was auf ähnlichen Seiten nicht immer zusehen ist…